Dinkelbrot

Dinkelbrot

Darf bei Dir ab und an ein richtig deftiges Abendbrot auch nicht fehlen? Und das dann auch noch zusammen mit einem frischen, noch lauwarmen Dinkelbrot? Ich persönlich esse gerne das Dinkelbrot mit herzhaftem Belag, da es von Natur aus einem volleren, nussigen Geschmack, im Gegensatz zu reinem Weizenmehl, mit sich bringt.


IST EIN DINKELBROT WIRKLICH GESÜNDER ALS EIN WEIZENBROT?

Hier würde ich ein ganz klares Jein aussprechen. Die Inhaltsstoffe vom Dinkel und Weizen unterscheiden sich nur minimal – wobei Dinkel seine Nase leicht vorne hat. So enthalten beide Korn-Typen Eisen, Magnesium sowie einige Spurenelemente wie zum Beispiel Zink, Kupfer und Mangan. Auch hat Dinkel eine höhere Anzahl an B-Vitaminen. Ein Irrglaube ist allerdings, dass ein Dinkelbrot bei Glutenunverträglichkeit besser sei. Dieses ist nicht der Fall. Durch den etwas höheren Proteingehalt im Dinkel steigt auch der Glutenwert. Daher sollten Personen mit dieser Unverträglichkeit besser darauf verzichten.


Mein Fazit daher: Geschmacklich ist das Dinkelbrot etwas vollmundiger aber keineswegs „gesünder“ als ein Brot aus Weizen. Wenn du Dir etwas Gutes tun möchtest, dann verwende Vollkornmehl. Bei diesen Mehlen wird, wie der Name schon sagt das volle, also ganze, Korn verwendet. Somit sind alle Mineralstoffe enthalten. Auch steigt Dein Blutzuckerspiegel nach dem Essen nicht so rasant an, was dazu führt, dass Du länger gesättigt bist und weniger Heißhunger verspürst.


DINKELBROT – NICHT OHNE SEIN MEHLKOCHSTÜCK

Anders als bei Weizenbroten, wird vor dem Backen ein Mehlkochstück für das Dinkelbrot hergestellt. Der Grund dafür ist, dass Dinkelmehl weniger Wasser binden kann als Weizenmehl. Um den Teig fester zu machen, wird somit eine Art Pudding gekocht. So wird das Dinkelbrot fester und bleibt trotzdem lange saftig und frisch. Wie genau Du das Mehlkochstück herstellst, findest Du unten in meinem Rezept.


Jetzt reicht es aber auch mit meinem Exkurs in die Dinkel- und Weizenwelt. Ich wünsche Dir gutes Gelingen beim Backen und eine fantastische Stulle.

Für ein Brot (ca. 1 Kg)

FÜR DAS MEHLKOCHSTÜCK:
30 g Dinkelmehl Typ 630
150 g Wasser
12 g Salz

FÜR DAS DINKELBROT:
570 g Dinkelmehl Typ 630
215 g Wasser
25 g frisch gepresster Orangensaft
0,3 g Frischhefe

SONSTIGES:
Gusseiserner Topf (ca. 25 cm Durchmesser)
Leinentuch

Zubereitung Zubereitungszeit: 15 Min. | Ruhezeit: 24 Std.

HERSTELLUNG DES MEHLKOCHSTÜCKS:

Mehl mit dem Salz und Wasser klümpchenfrei verrühren und unter ständigem Rühren aufkochen, bis die Mischung eine puddingartige Konsistenz bekommt.

Das Kochstück wird in eine Schüssel gefüllt und sofort mit Klarsichtfolie abgedeckt. Wichtig hierbei ist, dass die Klarsichtfolie direkt auf die Oberfläche gelegt wird, sodass sich keine Haut und Kondenswasser bilden kann. Das Kochstück lasse ich immer ca. eine Stunde auf Zimmertemperatur abkühlen und stelle es anschließend ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank, damit es komplett erkaltet.

HERSTELLUNG DES DINKELBROTS:

Zuerst die Hefe abmessen. Solltet ihr keine genaue Waage haben – 0,3 Gramm sind ca. die Hälfte eines kleinen Fingernagels. Alle anderen Zutaten abwiegen (auch das Wasser und der frische Orangensaft). Vom Wasser ein klein wenig abnehmen und darin die Hefe auflösen.

In die Knetschüssel werden erst die festen Bestandteile und das Mehlkochstück gegeben. Anschließend folgen Wasser, Hefe und Saft. Ihr könnt den Teig mit den Händen gut durchkneten. Ich lasse dieses allerdings von meiner Küchenmaschine mit Knethaken machen. Sobald der Teig gut durchgeknetet ist, kommt dieser in eine große, frische Schüssel. Diese wird mit Klarsichtfolie abgedeckt und an einen ruhigen Ort bei Raumtemperatur untergebracht. Es ist darauf zu achten, dass die Teigoberfläche immer etwas feucht bleibt. Dieses unterstützt den Teig beim Wachsen.

Der Teig ruht nun 24 Stunden. Wobei dieser alle 8 Stunden aufgezogen, sprich gefaltet und gedehnt wird. Nach 16 Stunden Ruhezeit muss man mit Teig etwas vorsichtiger umgehen, da er schon sehr aufgegangen ist und man den entstandenen Sauerstoff im Brot behalten möchte. Nach 24 Stunden wird der Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche gegeben und in Form gebracht. Der Brotteigling reift nun in einer, mit einem Leinentuch ausgelegten, Schüssel eine Stunde.

Während der Teig reift, den Ofen mit dem gusseisernen Topf auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Anschließend den Teigling auf ein Backpapier vorsichtig legen und dieses in den Topf geben. Das Brot wird nun bei 230°C 35 Minuten mit geschlossenem Deckel gebacken.Den Deckel abnehmen und weitere 10 Minuten backen.

Zum Auskühlen wird das Dinkelbrot aus dem Topf auf ein Kuchengitter gesetzt.

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2 Comments
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Sooooooo unglaublich lecker ?
Ich habe dein Rezept noch mit 200 g Haselnuss und 200 g Walnuss Kernen ergänzt und bin super begeistert.
Vielen Dank
Sabine

Hallo Sabine,
das freut mich sehr! Deine Ergänzung mit den Nüssen klingt hervorragend. 🙂

Liebe Grüße